Eine Kirche mit vielen Lichtern

Eine Kirche mit vielen Lichtern

Architektur

Zwischen dem Ende des 11. und dem Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Stiftskirche aus dem Jahr 1015 ausgehend von einer großen Außenkrypta, die heute nicht mehr existiert, von Osten nach Westen vollständig umgebaut. Der Vorbau, der den zweiten religiösen Chor und zwei interessante Emporen beherbergt, wurde 1188 fertiggestellt. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts betrat man die Stiftskirche durch zwei Seiteneingänge.

Im 14. Jahrhundert fanden umfangreiche Umbauarbeiten im Inneren statt, über die nur wenig bekannt ist. Sie führten dazu, dass der Grabstein aus schwarzem und weißem Marmor des Gründers der Stiftskirche in die Mitte des Querschiffs verlegt wurde, wo er noch heute zu sehen ist.

Im 18. Jahrhundert wurden die Struktur und die Dekoration des Gebäudes modernisiert, um es an die barocke Mode anzupassen: Erhöhung des Chorgewölbes, Gewölbe des Querschiffs und der Seitenschiffe, Anbau von zwei kleinen Seitenschiffen, Entfernung des Gegenchors im Westbau und Durchbruch eines großen Portals (dessen äußere Einfassung bei der Restaurierung erhalten blieb).

Von 1999 bis 2006 wurde das Gebäude innen und außen restauriert, um die ursprüngliche Vielfarbigkeit der Fassaden wiederherzustellen. Im Westbau wurde die Höhe des Gegenchors wiederhergestellt und die Öffnung geschlossen, die im 18.

Mittelschiff und innere Seitenschiffe, Blick auf die Orgel.
Das Altarbild des Hochaltars (1706-1708)

Das flamboyante Altarbild des Chors

Das monumentale rot-goldene Altarbild im Chor wurde von dem Lütticher Bildhauer Cornelis Van der Veken (1657-1742) geschaffen, der es mit verblüffenden Trompe-l’œil-Effekten verziert hat. Er dient als prächtige Kulisse für ein Gemälde von Englebert Fisen (1655 – 1733), einem befreundeten Lütticher Maler, das 1708 signiert und datiert wurde. Das Gemälde illustriert das Martyrium des heiligen Bartholomäus, der von seinen Henkern bei lebendigem Leib gehäutet wurde, während er die Bevölkerung im Süden Armeniens evangelisierte. Die Anordnung und die Körperhaltung der zahlreichen Figuren verleihen der Szene Bewegung und Schwung und verstärken die Dynamik, die das Altarbild belebt.